Vor langer Zeit hatte es mich in die weite Welt hinausgezogen. Von 1993 bis 1995 arbeitete ich als Sportanimateurin in Magic Life Clubs in der Türkei und in Mexiko. Von 1997 bis 2004 war ich als Reiseleiterin in verschiedenen Ländern tätig. Es war eine aufregende Zeit! Ich sah viele interessante Orte. Ich kam mit vielen Menschen aus verschiedenen Ländern in Kontakt. Ich empfahl meinen Gästen und empfehle es heute noch jedem: wenn Du deinen Urlaub in einem fremden Land verbringst, fahr ins Landesinnere, lerne Land und Leute kennen!

Als Animateurin bzw. Reiseleiterin habe ich meistens in den Hotels gegessen. Auch, um die Qualität kontrollieren zu können – so konnte ich auf die Beschwerden oder Anregungen meiner Gäste besser eingehen.

Damit komme ich auf das Hauptthema meines heutigen Beitrages: Essen im Urlaub.

Magic Life der Club hatte Anfang der 90er Jahre ein extrem gutes Buffet – Essen. Alles, aber auch wirklich alles hat wunderbar ausgesehen und geschmeckt. Jeden Abend gab es ein anderes Thema, z.B. den türkischen, den italienischen oder den österreichischen Abend, usw. Langer Rede kurzer Sinn – ich habe zugelangt. Von hier etwas, von dort etwas, Gebäck, Vorspeise, Salat, Hauptspeise und natürlich das Dessert. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉

Es gab Buffet zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen. Man konnte vom Morgen bis zum Abend essen. 

Nun zu mir. Als Sportanimateurin mit Fokus auf Aerobic war ich immer im Training. Es fiel mir also nicht schwer, täglich 4 oder 5 Stunden Sport zu machen, inklusive Tanzproben mittags und Tanzrevue abends. 6 Tage pro Woche voll Bewegung. So viel Sport macht hungrig. Wie gesagt, ich hatte zugelangt. Die Gier! 😊

Rate mal, was passiert ist. Habe ich zugenommen? Oder abgenommen? Oder ist mein Körper gleichgeblieben?

Ich verrate es dir. In den ersten 3 Monaten habe ich tatsächlich 5 Kilo zugenommen. Ich kann dir sagen, umfangs- und körpergefühlmäßig waren es keine Muskeln, sondern Fett. Der Körper hatte sich an den Leistungsumfang gewöhnt. Die Kalorienaufnahme war zu hoch. Vor allem war der Zuckerüberschuss zu viel für meinen Körper. Ich habe gemerkt, dass Frauen schneller als Männer zunehmen, wenn sie Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate essen (Gebäck, Kekse, Kuchen, Fruchtsäfte, Energiedrinks). Ich nehme an, es liegt an Hormonen.

Ich hatte teilweise Probleme, in meine Kostüme reinzukommen. Sehr unangenehm. Mein Tanzpartner hat sich auch beschwert, wegen der Hebefiguren… Zum Glück machte ich viel Bewegung, sonst wären es nicht 5, sondern 15 Kilo geworden. Mindestens der Hälfte meiner Animationskolleginnen ging es genauso wie mir. Wir haben in den ersten Monaten ordentlich am Gewicht „gewonnen“.  Ich ärgerte mich, dass meine tollen Röcke oder Jeans, die ich aus Wien mitnahm, sehr eng saßen.

Das war die Wende. Von nun an verließ ich mich nicht mehr auf meine Augen und Nase. Ich fragte mich, ob ich nun wirklich hungrig war. Zuerst ließ ich den Kaffee und Kuchen am Nachmittag aus. Ich frühstückte reichlich. Das Mittagessen ließ ich nun öfter aus oder aß nur Obst. Am Abend aß ich wieder normal, ließ aber öfter die Nachspeise weg. Vor allem aber verzichtete ich auf Fruchtsäfte, Soft- und Energydrinks. Ganz ehrlich, Red Bull & Co. sind tödlich für die Figur! Manche sagen, ZERO macht es möglich, alles zu trinken, ich bin da aber anderer Meinung.

Mein überschüssiges Fett bin ich losgeworden. Ich fühlte mich wohler, besser. Meine Tanzpartner waren auch viel glücklicher 😉

Ich weiß, Urlaub ist die Zeit zum Relaxen. Man will alles essen und trinken dürfen. Auf nichts verzichten müssen. Es gibt ja so viele gute Sachen!

Ich kenne viele Leute, die nach 3 Wochen Urlaub mit 5 kg mehr auf den Rippen nach Hause kommen. Sie haben sich auf ihre Augen und ihre Nase verlassen. Alles sah so gut aus und roch noch besser! Die Gier nahm überhand. 

Ich will dir zeigen, dass auch wir Trainer nicht perfekt sind, was unsere Essgewohnheiten angeht. Aber wenn wir uns auf unser Hungergefühl verlassen und der Gier nicht nachgeben, können wir den Urlaub immer noch genießen, ohne mehr „Gepäck“ nah Hause zu bringen. Und nicht vergessen: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Im Urlaub und danach.

Es ist dein Körper!

Deine Alex